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DC wird Selbstlader

Sonderblog Hängertraining Teil 7 – Tschüss!

Zwei Monate Pause

Nach zweimonatiger Pause geht’s mit dem Hängertraining weiter. Ob DC in der Zwischenzeit alles vergessen hat? Ihre Hängerphobie wieder die Oberhand gewinnt? Wir werden sehen.

Der letzte Schritt vor der Pause war gewesen, die Pylone als Nasentarget abzubauen und stattdessen den Knoten eines ansonsten ungenutzten Anbindestricks im Bug des Hängers zum Nasentarget zu machen. So weit, so gut.

Evaluierung nach der Auszeit

Wir marschieren wie gewohnt auf den Hänger los – und gehen rauf. Ein kleines bisschen gutes Zureden, und wir sind oben. Schön zu sehen, dass DC das Training in so guter Erinnerung hat – offenbar auch wörtlich.

Es fluscht – wir gehen über zur „Freiheitsdressur“

Es wird der Tag kommen, an dem wir das Manipulieren der Rampe üben werden. Da ich noch immer keinen Co-Trainer habe und alles selbst machen muss, wird unser nächster Trainingsschritt zwangsläufig, dass die vorsichtige Ponydame lernt, allein auf dem Hänger stehen zu bleiben, während ich unkontrolliert in der Gegend herumlaufe. Das fällt ihr anfangs nicht so leicht.

Die Unabhängigkeit als Ziel 😉

So gehe ich mal links und mal rechts Richtung Heck, erst nur ein bisschen, dann ein bisschen weiter – und auch mal ein bisschen zu weit. Sie legt den Rückwärtsgang ein.

Dann klettere ich durch die kleine Fronttür hinaus. Die Maus bleibt brav stehen – Click und Danke!

Der Traum vom „Selbstlader“

Wäre es nicht praktisch… …wenn DC allein hinaufgehen würde? Wo es grad so schön läuft, das Pony?

Also entscheide ich mich nach all dem splitting* spontan für eine Runde lumping* und gehe beim nächsten Anlauf links am Hänger vorbei, statt mit DC zusammen die Rampe hinauf.

Verdutzt schaut sie über die Reling, wohin sich ihr sonst so zuverlässiges Zweibein verdünnisiert. Dann geht sie doch bis nach vorn durch und bekommt ihren Click für so viel Mut.

So kann’s gern weiter gehen

Wir feilen weiter daran, ein bombensicheres Stehpferd zu erclickern, um mir den nötigen Bewegungsfreiraum zu verschaffen.

Wie lange?

Ganz einfach. Bis mich ein zufriedenes Pony von der Aussichtsplattform anschaut und im übertragenen Sinne sagt: „Coole Übung. Kannst gern länger wegbleiben…“


*Fußnote – Theoriealarm

Splitting und Lumping – was ist das für ein Humbug?

Beide Bezeichnungen gehören ins Trainerlatein und bezeichnen gegensätzliche und doch miteinander verwobene Vorgehensweisen – ein bisschen wie das Yin-Yang-Zeichen.

In aller Kürze erklärt:

Splitting bedeutet, das Training in kleine, noch kleinere und allerkleinste Schritte zu zerlegen mit dem Ziel, dem Tier ein fehlerfreies und damit schnelles und frustfreies Lernen zu ermöglichen.

Lumping bedeutet, auf Schlag einen großen, größeren oder sehr großen Trainingsschritt – also eher einen Sprung zum machen. Wenn der Trainer in der Lage ist, das Tier und alle aktuellen Einflussfaktoren perfekt einzuschätzen und den Sprung zum exakt richtigen Zeitpunkt macht, lässt sich der Trainingsweg dadurch immens verkürzen. Verschätzt sich der Trainer jedoch, wird’s ein klassischer Knieschuss, der das Training im günstigsten Fall nicht voran bringt, schlimmstenfalls aber auch weit, weit zurückwerfen kann, wenn das Tier durch den Sprung verunsichert und/oder verwirrt wird. Kein Licht ohne Schatten, woll?

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