Feuer, Trecker, Flatterplanen, Bagger, Motorsäge und eine nordisch steife Brise – gemäß Trainingsplan hätte ich noch keine Ablenkungen einbauen wollen.
Also ändern wir den Plan und verkleinern die Trainingsschritte.
Das Pylonen-Nasentarget wandert einen guten halben Meter weiter vor und ich verstärke „Schritte auf den Hänger“ sowie „Berühren des Nasentargets“ mit einer höheren Rate und Wertigkeit.
Auch wenn das Ponymädchen sich immer mal wieder nervös nach all den schlimmen Dingen umschaut, erreichen wir am Ende doch unser Ziel, mit der Pylone bis ganz nach vorne durchzuwandern.
Die Frage unseres Tippspiels „Verladetraining Mai19“ lautete: Wird DC den Hänger mit allen vier Hufen betreten?
Das Video zeigt die Antwort:
Ja, sie macht’s.
Zum ersten Mal seit sie begann, das Verladen vollständig zu verweigern, klettert sie am zweiten Trainingstag nach den Evaluierungen mit allen vier Hufen auf den Hänger.
Während dieser zwei Trainingstage ist das Nasentarget (Stoffpüschel auf Pylone) in 10-cm-Schritten Richtung Bug gewandert. Wir haben jede Trainingsstufe in fünf Durchgängen erarbeitet und überprüft und sind jeweils bei einer Erfolgsquote von 100% zum nächsten Schritt übergegangen.
Um mit dem Zählen nicht durcheinander zu kommen, hatte ich fünf Apfelstückchen für jeden Trainingsschritt vorbereitet, einen Apfel-Tally sozusagen zur Entlastung des Hirns 🙂
Der Apfel-Tally erspart das lästige Mitzählen der Durchgänge
Der nächste Trainingsschritt wird sein, das Nasentarget bis in den Bug wandern zu lassen.
Der Blick in die nähere Zukunft:
Umbau des Targets vom Pylonenpüschel zum Anbindeknoten
Signaldiskriminierung zwischen „Bitte alle aussteigen“ und „bleib ruhig stehen, während sich der Trainer bewegt“
90-Sekunden-Daueraufbau für „entspanntes Stehen“
Querstange an der Hinterhand als Signal, ruhig stehen zu bleiben
die Geräuschkulisse der Hängerteile
…. u.v.v.v.v.v.a.m.
Wir werden euch in unserem Sonderblog Hängertraining über die weiteren Trainingsfortschritte auf dem Laufenden halten.
Verlosung
Unter den Email-Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost unser Ponymädchen ein kostenloses Probetraining mit dem Steigerwald.Trainingshänger im Umkreis von 50 km um ihren Heimatstall Ahrensfelde oder für diejenigen, die weiter weg wohnen oder an dem Training kein Interesse haben, die DVD „Agility mit Pferden“ von Nina Steigerwald.
Bis zur Auslosung bitten wir noch um etwas Geduld: Die Ziehung findet wegen der Fortbildungssucht von DCs zweibeinigem Trainingspartner erst am 16. Juni statt. Wir benachrichtigen den Gewinner (m/w/d) direkt im Anschluss per Email.
Der Durchbruch? DC hat Platz, sie kann gucken, Resultat – sie traut sich. Na – zumindest ein bisschen. Erstmalig klettert das Islandmädchen über die Rampe hinaus und steht mit beiden Vorderhufen im Hänger/auf dem Hänger. Wie auch immer. Für einen Verladeverweigerer wie DC bedeutet das einen gewaltigen Schritt nach vorn.
Stand am Anfang
DC betritt die Rampe zögerlich mit beiden Vorderhufen im oberen Drittel.
Stand am Ende
DC betritt den Hänger flüssig mit beiden Vorderhufen auf den ersten 50 cm.
So weit, so gut. Was haben wir konkret gemacht?
Das Dach abgenommen und die Mittelwand beiseite gestellt – siehe oben
Flüssiges Rückwärtsgehen geübt (der Abgang von der Rampe und Ertasten der Unebenheiten mit den Hinterhufen ist eine große Herausforderung)
Flüssiges Betreten eines gruseligen Untergrunds trainiert (diverse Matten, Podest, große Wippe)
Rückwärts Treppensteigen geübt am halbierten Podest. Das hilft gegen den Absatz zwischen Rampe und Boden
Geübt, verschiedene Untergründe zu betreten und „Nasentarget Pylone“ zu berühren
Warum diese scheinbaren Umwege
(von Nina Steigerwald so treffend „Pop-up-Fenster“ genannt)?
Zum einen kann ich viele fürs Verladen notwendige Verhalten und körperliche Fähigkeiten losgelöst vom häufig stressbeladenen Hänger trainieren. Das minimiert die Faktoren, die dem Pony beim Verladen Angst machen. Vergl. Punkte 1 bis 4.
Für die Nummer 5 gibt es zwei Gründe: Zum einen kann ich den großen Vorteil eines Ketten-Rückwärtsaufbaus nutzen. Was hat es damit auf sich? In diesem Falle besteht die Kette aus zwei Gliedern:
„Gehe auf etwas Komisches rauf“
„berühre das Nasentarget“.
Dísa
weiß sicher, dass sie am Ende für das Berühren des Nasentargets ihren Click
bekommt, unabhängig davon, wie „betritt irgendwas Komisches“ vorher
konkret aussah.
Dieser „Ah, das kenne ich!„-Effekt birgt ein enormes Belohnungspotential in sich, wie jeder bestätigen kann, der im Trainerspiel als „Tier“ schon mal einen Rückwärtsaufbau mitgemacht hat. Das fühlt sich richtig gut an.
Zum zweiten habe ich leider keinen Co-Trainer. Mit einem hochwertig aufgeladenen Nasentarget verschaffe ich mir später, wenn DC allein in den Hänger steigt, etwas Zeit um nach vorn zu sprinten und sie füttern. Denn die engstirnigen Physiker bestehen darauf, dass man nicht an zwei Orten gleichzeitig sein kann.
Szenen-Preview aus dem übernächsten Sonderblog Hängertraining
Viele von euch haben gesehen, wie sehr es DC vorm Hänger gruselt (Hänger-Evaluierung). Nun also die Frage: Was passiert als nächstes? Tor oder nicht Tor? Oder vielmehr
Geht sie rauf oder macht sie im letzten Moment kehrt?
Unter denjenigen, die sich mit der richtigen Antwort per Email bei uns melden, verlost unser Ponymädchen ein kostenloses Probetraining mit dem Steigerwald.Trainingshänger im Umkreis von 50 km um ihren Heimatstall Ahrensfelde oder für diejenigen, die weiter weg wohnen, die DVD „Agility mit Pferden“ von Nina Steigerwald.
Die Auflösung gibt’s im übernächsten Sonderblog Hängertraining Teil 5 🙂
Evaluierung Verladen: Zwei Füße und zwei Nasenlöcher
Der
Steigerwald Trainingshänger in DCs Härtetest
Seit knapp drei
Wochen steht der Steigerwald Trainingshänger bei uns vor der Türe und wartet
auf seinen Einsatz.
Hintergrund: Das weit verbreitete Verlade-Elend hat die Entwicklungsabteilung auf Hof Steigerwald veranlasst, sich Gedanken über erleichternde Maßnahmen zu machen. Nicht jedem Pferd ist es angenehm, als Fluchttier in eine dunkle, enge Box zu klettern und sich freiwillig haufenweise beängstigenden Reizen auszusetzen. Wer einen Blick in den Innenraum während eines Transports wirft und sich auch nur im Ansatz mit der Gestik und Mimik der Equiden beschäftigt, kommt ernsthaft über den generellen Wert des Verladens ins Grübeln. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Situationen, die eine Hängerfahrt erforderlich machen.
Der Steigerwald Trainingshänger setzt bei der Überlegung an, dass das Hängerdach maßgeblich zum Höhlencharakter des Gefährts beiträgt. Daher lässt sich das Dach auf Rollstelzen locker lupfen und vom Hänger trennen. Aus dem Hänger vorübergehend ein Cabrio zu machen soll helfen, sagen die zweibeinigen Experten.
Spannend wird es,
die Betroffene(n) zu fragen, was sie davon halten, in unserem konkreten Falle
DC, das Ponymädchen, bei dem „dunkel, eng und laut“ kompromisslos den
Fluchtreflex auslöst.
Die erste Frage an
DC lautete: „Was denkst du über den Hänger in seiner Standardausstattung
(mit Dach, Trennwand und allem Gestänge)?“
In unserer
Evaluierung konnte DC die Rampe auf halber Höhe mit den Vorderbeinen betreten
und die Ösen für die hintere Querstange zum Nasentarget machen.
Nun sind wir ganz
gespannt, was DC wohl zur Cabrio-Variante des Hängers sagen wird…
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