Markertraining – dein Trainings-Plus für Pferd und Mensch
Auftrensen leicht gemacht

Von Altlasten befreien – Thema Trense

Die Vorgeschichte

„Sie hat in einer etwas schwierigen Lebensphase mal gelernt, den Kopf hochzunehmen und rückwärts zu gehen, wenn jemand mit der Trense kommt,“ erklärte die Besitzerin der schicken Hannoveranerstute. „Das ist schon eine Weile her, und in der Zwischenzeit haben wir vieles verändert.“

Nur das Auftrensen hat sich, nachdem sich ein erstmal ein ritueller Charakter eingeschlichen hatte, nicht verändert: für die schicke Braune ist der Anblick einer Trense noch immer das Signal, den Kopf hochzunehmen und rückwärts zu treten. So die Schilderung vorab. So auch das Ergebnis der Evaluierung vor Ort. Auf einer Distanz von ca. einem Meter veranlasst die aufgehaltene Trense das Pferd, den Kopf hoch zu nehmen und einen Schritt rückwärts einzuleiten.

Konditionierung auf den Clicker

Für die Hannoveranerin ist es die erste Begegnung mit dem Markertraining. Wir beginnen mit einer Futterevaluierung und fragen das Mädel nach den Top 5 ihrer aktuellen Futterhitliste. Dann geht’s in die Vollen (Futtertaschen). Halleluja, es gibt Leckerfutter einfach nur fürs Dasein. Der bislang eher zurückhaltende Ausdruck in ihren Augen schlägt ratzfatz um in helle Begeisterung.

Die erste Übung: Stehen in „NormalNull“

Nachdem es bei der Braunen im wahrsten Sinne des Wortes „Klick“ gemacht hat, gibt’s den Click für hübsches Stehen in NormalNull, oder, präziser formuliert: Pferdenase auf Buggelenkhöhe auf der nach vorn verlängerten Längsachse bei leichter Krümmung des Halses, alle vier Hufe am Boden. Das reicht uns fürs erste.

Zweite Stufe: Reithalfter ohne Gebiss

Die Aufgabe der Stute bleibt zunächst unverändert: Stehen in NormalNull. Aber wir verändern die Umgebungsvariablen. Das Reithalfter kommt dazu.

Um das verräterische Gebissklappern aus der Gleichung zu nehmen, beginnen wir mit dem nackten Reithalfter. Unsere Frage an das Pferd: „Geht ein Meter Entfernung?“ Die Stute sagt „ja.“ Wir verringern die Distanz um jeweils eine Handbreite. Dass eine Fußlänge zu viel gewünscht/gewollt ist, zeigt uns die Stute durch eine heckorientierte Gewichtsverlagerung an.

So bringen wir erfolgreich den Pferdkopf und das Reithalfter zusammen. Zeit für die nächste Stufe.

Dritte Stufe: Trense mit eingeschnalltem Gebiss

Die Veränderung an der Trense kompensieren wir zunächst durch einen größeren Abstand und beginnen bei gut einem halben Meter. Wieder nähert sich das Halfter um jeweils eine Handbreite dem Pferdekopf an.

Was tut das Pferd? Steht in NormalNull. Click! Und Futter dort, wo die Pferdenase sein soll, etwa einen halben Meter vor der Brust auf Buggelenkhöhe.

Vierte Stufe: Der Pferdekopf beginnt, in die aufgehaltene Trense zu tauchen

Als die Trense direkt neben dem Pferdekopf hängen kann, ohne dass es die Stute stört, ändern wir die Aufgabe des Pferdes: Nun gibt es den Click nicht länger für NormalNull, sondern für das Eintauchen in das aufgehaltene Halfter, bis die Lippen auf Gebisshöhe hängen und – aber das wird Aufgabe der nächsten Trainingseinheit – die Stute als nächstes selbständig das Gebiss aufnehmen müsste.

Vom allerersten Click bis zum aktiven Eintauchen in die Trense in nur einer Einheit.

Soweit, so gut.

Das unvergleichlich Schöne an dieser Einheit aber ist der Ausdruck in den Augen der Braunen: Jetzt, da sie Markertraining kennengelernt hat, weiß sie, dass sie es toll findet.