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Entscheidungsfreiheit fürs Pferd

Entscheidungsfreiheit

Gilt das auch fürs Pferd?

Wie viel bedeutet Entscheidungsfreiheit für ein Lebewesen? Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit?

Man kann sehr spannende Stunden damit verbringen, diese oder ähnliche Begriffe nachzuschlagen. Und sich zu fragen, ob sie vielleicht auch etwas mit dem eigenen Pferd zu tun haben?

Tatsächlich bekommt Entscheidungsfreiheit vor allem im Medical Training eine eminente Bedeutung, bringt sie doch häufig den Umschwung von „geht gar nicht“ zu „okay, machen wir“.

Die Rede ist vom so genannten Kooperationssignal. Eine hoch verdiente österreichische Kollegin, Anna Oblasser-Mirtl, nennt es auch das „Ich-bin-bereit“-Signal. Es dient dazu, die Kommunikation zwischen Tier und Mensch zu erleichtern. Mit Hilfe des Kooperationssignals kann der Mensch sehr viel leichter erkennen, ob das Pferd bereit ist, eine unangenehme oder gar schmerzhafte Prozedur auszuhalten.

Die eigentliche Grundlage des Kooperationssignals ist, dass das Pferd Mitspracherecht bekommt. Es ist der Situation nicht länger hilf- und dank zum Teil einschneidender Maßnahmen (Cross ties, Nasenbremse, Zwangsstand, Sedierung) wehrlos ausgeliefert.

In dem Augenblick, in dem das Pferd die Möglichkeit bekommt, „nein“ zu sagen, verändert sich seine Welt erdrutschartig. Es kann selbst entscheiden, mitzumachen. Diese oft vernachlässigte Selbstwirksam ist häufig der Schlüssel zum Erfolg: denn von Haus aus kann ein Pferd durchaus Schmerzen aushalten. Mit dem Kooperationssignal entscheidet es sich aktiv und bei vollem Bewusstsein: „Ja, das kann ich.“ Die direkte Folge davon ist weniger Stress, weniger Angst, und mehr Sicherheit für alle, da es sich nicht länger wehren muss gegen etwas, das es nicht will. Denn es macht freiwillig mit.

Ich plädiere für Medical Training. Dem Pferd zuliebe.

Quält dich in tiefster Brust das harte Wort „du MUSST“,

so macht dich eins nur still, das stolze Wort „ich WILL“.

Beliebter Poesie-Alben-Spruch. Damals. In meiner Kindheit.

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