Markertraining – dein Trainings-Plus für Pferd und Mensch
Silvesterchallenge

Hat es geclickt?

Eines der großen Themen in puncto Timing ist die spannende Frage, worauf genau das Pferd eigentlich achtet um herauszufinden, was der Mensch von ihm möchte.

Futterpunkt und Timing
Futterpunkt und Timing

In der Theorie (und idealerweise in der Praxis) sollte der AHA-Moment durch den Marker gekennzeichnet werden. Im Lehrbuch sieht das zeitlich betrachtet in einer vereinfachten Form so aus:

Pferd zeigt ein Verhalten > Click > Futter. 

Das Pferd merkt sich: Wenn ich mich so-und-so verhalte, bekomme ich den Click und weiß, jetzt gibt’s lecker Essen.

Der Alltag sieht oft anders aus, zum Beispiel:

Pferd zeigt ein Verhalten > Futterhand beginnt, sich auf den Weg zum Pferdemaul zu machen > Click > Pferdekopf kommt der Hand hilfreich entgegen > Futter in Kuschelposition

Was lernt das Pferd jetzt? „Wenn die Menschhand beginnt sich zu bewegen, strecke ich ihr das Maul entgegen und bekomme dafür lecker Essen.“

In dieser Gleichung taucht der Clicker gar nicht mehr auf, denn er hat keinerlei Bedeutung für das Pferd. Das hat Vor- und Nachteile. Es hat den Vorteil, dass sich der Mensch mit dem Clicker nicht abzuplagen braucht und ihn direkt weglassen kann.

Es hat mehrere gravierende Nachteile. Da nun die Handbewegung zum sekundären Marker geworden ist, muss ich in der Lage sein, diese Bewegung präzise, schnell und in gleichbleibender Ausführung zu reproduzieren. Ich muss genau wissen, WANN meine Hand beginnt, sich zu bewegen, denn das ist für das Pferd der AHA-Moment. Was es jetzt gerade tut, ist richtig und lohnt sich.

Desweiteren wird der Alltag mit dem Pferd sehr spannend, weil es nun bei jeder Bewegung der Hand denkt: „Hurra, es gibt Essen!“ Damit legt man sich ganz gepflegt die Karten, weil man seine Hände in Pferdekopfnähe nicht mehr frei bewegen kann, zum Putzen zum Beispiel, oder zum Reinigen der Nüstern oder Augen, oder einfach nur, um das Pferd zu streicheln.

Daher ist es immens hilfreich, sich von Anfag an eine saubere Abfolge anzugewöhnen:

Gewünschtes Verhalten am Pferd sehen > markern (z.B. clicken) > füttern. 

So weiß das Pferd, was genau der Mensch von ihm möchte, es lauscht auf den Click, und der Mensch behält volle Bewegungsfreiheit, ohne von einem futtersuchenden Pferd aus dem Konzept gebracht zu werden.

Merksatz: Clickerpferde bekommen niemals Essen aus der Hand.

Es sei denn, es gab vorher den Marker.

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