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Anti-Schreck-Training Ekzemdecke

Aspekte einer Pferdedecke Teil 1

Der Negativitäts-Effekt: Warum Vertrauen schwer gewonnen und leicht zerstört ist

In der Psychologie gibt es den so genannten Negativitäts-Effekt. Der besagt, dass negative Erfahrungen einen proportional größeren Einfluss haben als positive. Oder anders ausgedrückt: Das Gehirn merkt sich schlimme Erfahrungen besser als schöne.

Das heißt in der Praxis, dass das Vertrauen eines Pferdes sehr viel leichter verloren wird als gewonnen. Dafür hat DC jüngst ein eindrückliches Beispiel geliefert. Nach vier Jahren Ekzemdecken-Training waren wir soweit, dass ich ihr die Decke freistehend und herrlich entspannt an- und ausziehen konnte.

Dann kam der berüchtigte Tag X, an dem in unserem Ablauf – ausgelöst durch äußere Umstände (ein auffliegender Fasan in der Nähe) – etwas schief ging und Dísa mit der halb geöffneten Decke vor Schreck lossprang, um übergangslos vor der um ihre Hinterbeine gewickelten Decke zu fliehen. Zum Stehen kam sie erst, als die Decke abgefallen war.

Nun lässt sich leicht argumentieren, dass das in der Form nicht passiert wäre, wenn sie angebunden gewesen wäre. Der große Knackpunkt beim Anbinden ist allerdings, dass sie bis heute leicht in Panik gerät, wenn sie festgebunden wird, und in ihrer Angst auch Verletzungen in Kauf nimmt in dem Versuch, sich loszureißen. Dazu gibt es einen Blog-Artikel, der ihre Reaktion während des Inhalierens zeigt. Das ist pures Gift für ihre Halswirbelsäule und ihre allgemeine Verfassung.

Seit dem Vorfall steht das Deckentraining wieder ganz oben auf unserer Prioritätenliste mit ganz viel Reiz-Training für optische Reize (Flattern), akustische Reize (Ratschen des Klettverschlusses) und diverse Berührungsreize durch die Decke.

In dieser Einheit lag der Fokus auf optischen Reizen. Der unbeständige Wind hat seinen Teil dazu beigetragen, dass wir unsere Trainingsschritte mehrfach sehr fix angepasst haben.

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